Es geht für die Landwirtschaft in der Zukunft um einen drastischen Richtungswechsel. Eine Trennung von Wald und Landwirtschaft gilt es aufzuheben. Wir müssen den Wald als System und nicht nur als Ressource ansehen. Lebende Organismen und Systeme sind nicht nur nützlich für den Menschen, sondern haben ihre eigene Berechtigung und ihren Sinn in sich selbst. Außer ihrem Wert für uns haben sie noch einen eigenen Wert, den wir ihnen oft nicht zugestehen.
Dass ein Baum eine Daseinsberechtigung hat, ist für uns ein ziemlich fremdartiger Gedanke – wichtig ist, dass der Baum lebendig ist und funktioniert.
Ein wichtiges Prinzip ist die Pflanzenvielfalt. Im Gegensatz zu einem Monokulturfeld, wo Düngemittel und Pestizide für ungehindertes Wachstum sorgen müssen, schafft es die Permakultur, dass andere Pflanzen und Fruchtfolgen oder auch Tiere im Garten dafür sorgen, dass der Boden aufgelockert und angereichert wird oder Lästlinge nicht überhand nehmen.
Die Prinzipien der biologischen Landwirtschaft gelten auch in der Permakultur, also Kreislaufwirtschaft, Verzicht auf synthetisch-chemische Dünger und Pestizide. Allerdings geht die Permakultur hier viel weiter als der Biolandbau, da dieser etwa durch stärkeren Einsatz von Maschinen von fossiler Energie abhängig ist. Auch das Permakultur-Prinzip der nachhaltigen Effizienz kann der Biolandbau nicht erfüllen
Zwar wurde in den vergangenen Jahrzehnten die Produktivität gesteigert, gleichzeitig ist die Effizienz gesunken (Energieverbrauch durch Maschinen, stärkere Verarbeitung der Lebensmittel, längere Transportwege zwischen Produzent und Konsument).
Permakultur ist auch mehr als nur zu gärtnern oder Landwirtschaft zu betreiben: Es ist ein Weg des Herzens und Gewissens, es gibt keine Standardanleitung, es geht viel um Beobachten und Experimentieren.
Ethische Prinzipien
Für die Australier Mollison und Holgren bilden bei der Permakultur drei ethische Prinzipien die Basis jeden Handelns, die auch uns antreiben:

Care for the Earth

Care for the People

Fair Share
Respektvoller Umgang mit Rohstoffen
Diese Grundprinzipien werden ergänzt durch einen respektvollen Umgang mit Rohstoffen, der mit dem Konzept 5 “R” umschrieben wird:
Refusing
Allen überflüssigen Konsumgütern widerstehen
Reducing
Energie, Material und Müll reduzieren
Reusing
Dinge mehrmals gebrauchen
Repairing
Reparieren von Gegenständen
Recycling
Dinge – wenn möglich – einem Upcycling unterziehen